Es gibt so viel zu erzaehlen. Vor allem, dass wir jetzt so 2.500 km durch Afrika gefahren sind. Ja, Tina, hier sind wir den Tieren naeher gekommen als damals in Kenia. Obwohl wir auch die Tour durch Kenia gut in Erinnerung haben. Ich glaube der entscheidende Unterschied fuer uns ist, dass wir hier unseren Rythmus weitgehend selbst bestimmen konnten. Tierbeobachtung zu zweit ist einfach schoener, wir koennen da unsere Beduerfnisse besser durchsetzen und bleiben, bis wir uns satt gesehen haben.
Aergerlich, dass wir keinen Flieger mehr zum Karneval nach Braunschweig bekommen haben. Wir wuenschen viel Spass dabei und werden in Afrika von diesem sonderlichen Ereignis berichten. Kulturaustausch.
Swaziland hat uns so gut gefallen und wir haben das Gefuehl, davon erst wenig erzaehlt zu haben. Also noch einmal gedanklich zurueck in das Koenigreich:
Jetzt noch mal eine Anmerkung zum Tembe Elefant Park. Am letzten Tag bin ich allein auf den afternoon drive gegangen. Wenig zu sehen, denn es hatte in der vergangenen Nacht geregnet und die Tiere blieben im Wald. Bis das zweite Fahrzeug funkte und von Loewen berichtete. Am anderen Ende des Parks. Kurze Abstimmung unter allen Mitfahrern, ob wir mit hoher Geschwindigkeit (ca. 40 km/h) noch rueberfahren wollen. Alle einverstanden. Ja, da sind die Loewen schon zu sehen. naeher ran, sie liegen im hohen Gras, zwei Loewinnen. Runter vom Weg auf die Wiese. Bis auf 10 Meter langsam ran, Raeder drehen durch, graben sich ein, festgefahren. Motor aus, gespanntes Schweigen, wir gucken Loewinnen an, Loewinnen betrachten das Schauspiel gelangweilt. Wird das so bleiben? Ueber Funk wird der andere Wagen kontaktiert, kommt zurueck, Seil dran, zweiter Versuch klappt. Gut, dass die Loewinnen gerade ein Impala gerissen und verspeisst hatten und mit prall gefuellten Baeuchen dalagen. Das Wichtigste: ich bin nicht der einzige, der sich in Suedafrika festfaehrt, Afrikaner koennen das auch!
(Ich wusste schon, warum ich nicht mitgefahren bin!!! Nun ist auch die "maennliche Ehre " wieder hergestellt!!!!)
So, jetzt haben wir uns die alten Eindruecke von der Seele geschrieben, der Kopf ist frei fuer den indischen Ozean.
Abfahrt in Tembe 8.30 h, 13.00 h Ankunft in St. Lucia und Mittagessen beim Italiener. Pizza und Spagetti marinera, war nach so viel afrikanischer Kost mal wieder faellig. Wir fuehlen uns wohl in der Litico Lodge, in der wir schon vor drei Jahren uebernachtet haben. Schoen eingewachsen mit exotischen Pflanzen. Es ist sehr heiss, schwuehlwarm. Dabei weht ein angenehmes Lueftchen. Ich gehe mal kurz raus, unsere Stunde im Internet Cafe ist um. Wir sind gleich wieder da.
Hier sind wir wieder. Ja, bislang hatten wir Probleme, die Bilder unter die Texte zu bekommen. Das haben wir heute verstanden und bekommen so einen besseren Fluss hin.
St. Lucia liegt in einem grossen Naturschutzgebiet, World Heritage. Auf der einen Seite der Indische Ozean, auf der anderen Seite ein Seensystem, 60 km lang und bis zu 20 km breit. Darin leben 800 Nilpferde, 2.000 Krokodile und veschiedene Haiarten. Das Ganze nur 1,5 m tief.
Wir fahren in das Naturschutzgebiet rein zu einer Badestelle, da das Wetter hier wahrlich reichlich schwuehl ist. Nach 32 Kilometern sind wir da, nur max 110 Fahrzeuge werden reingelassen, Schilder informieren: unbewachter Strand, starke Unterstroemung, Baden auf eigene Gefahr. Egal, Erfrischung muss sein, aber immer mit sicherm Boden unter den Fuessen. Ihr werdet unseren Spass gleich sehen.
Nach 2,5 h sorgen wir uns um Haut und Kreislauf. Auf der Rueckfahrt sieht Ruth an einem Nebenweg im Gras einen Wasserbueffel liegen. Ich soll zurueckfahren. O.K. Wasserbueffel steht auf und kommt auf uns zu. Gar nicht friedlich. Ruth schreit "fahr weg", ich sehe im Augenwinkel den Kopf direkt neben Ruths Tuer, gebe Gas, Raeder drehen durch, alles gut. Wasserbueffel blickt uns hinterher.
(Von wegen friedliche Wasserbueffel, meine Einschaetzung diesen Tierchen gegenueber war durchaus richtig!!)
Baden war anstrengend, Luft ist anstrengend, Bueffel ist anstrengend, Zeit fuer einen Mittagsschlaf. Abends erleuchten Blitze aus allen Richtungen den Himmel. Aber noch kein Regen. Wir gehen ins Internetcafe und ein Wolkenbruch beginnt. Ach ja, hatten wir schon erzaehlt. Anschliessend essen wir als Vorspeise gegrillten Tintenfisch und anschliessend gegrillte Garnelen mit Gemuese, zwei Flaschen Wasser und eine Flasche Wein, auf den Schreck. Wir zahlen 30 Euro und das ist repraesentativ fuer das Preisniveau in Suedafrika. Wenn man sich nicht gerade auf ein Pauschalpaket mit einer "Luxussafari" einlaesst.
Am naechsten Tag fahren wir mit einem Schiff auf den See. 16.00 h in den Nachmittag hinein, zu den Hippos und den Krokodilen. Eine Hippofamilie im Schilf, so 15 Stueck, Bulle, Maedels, Jungtiere. Prustend, gaehnend, vorsichtig, gemaechlich in den Bewegungen. Einer mit dem Kopf auf dem Ruecken des anderen. Riesige Maeuler oeffen sich und schnappen sich laecherlich kleine Schilfhalme. Harte Arbeit, bis da 40 kg pro Tag gefressen sind.
Morgen fahren wir ganz frueh weiter, schon zurueck Richtung Johannisburg. Auf halben Weg werden wir in die Pampa nach rechts abbiegen und in einer unspektakulaeren Umgebung Halt machen. Schwarzafrika, Landwirtschaft, Seen, nichts los, Tristesse pur, harter Alltag, Weisse bestimmen, Scharze erledigen die Feldarbeit. So war unser fluechtiger Eindruck, als wir vor drei Jahren durch diese Gegend gefahren sind. Jetzt wollen wir uns mal zwei Tage darauf einlassen. Internet duerfte da mal wieder abendteuerlich werden.
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manfred (Samstag, 09 Februar 2013 14:14)
komisch, einige fotos weiter unten sehen auf meinem ipad sehr verzerrt aus und die fotokommentare stimmen nicht mit den bildern überein. aber macht nichts, ich finde euren blog richtig gut und man kann eure reise gut mitverfolgen.
gruß und kuss aus dem winterlichen flensburg
manfred
manfred (Samstag, 09 Februar 2013 14:29)
stimmt, wir haben erst jetzt herausgefunden, wie wir das besser arrangieren.
muellerblohm (Sonntag, 10 Februar 2013 07:36)
Guten morgen Tina, keine Ahnung, ob du das lesen kannst, einen Versuch ist es ja wert. Heute ist der grosse Tag, ihr gebt bestimmt ein tolles Bild ab. Mama wartet schon auf deine Sommerkollektion, aber erst weiternaehen, wenn du wieder nuechtern bist. Wir fahren jetzt gleich weiter, danke fuer deine lieben Zeilen, viele Gruesse, auch an Torsten, Mama & Papa